Ein   Züchter   sollte   den   Zyklus   und   das   Verhalten   seiner   Zuchthündin   genau   kennen   um   selbst bestimmen   zu   können,   wann   die   Stehhitze   einsetzt   und   die   Hündin   sich   bereitwillig   decken lässt.     Für     diejenigen,     die     sich     dahingehend     nicht     sicher     sind,     gibt     es     noch     andere Möglichkeiten den genauen Deckzeitpunkt ermitteln zu lassen. Die     Vaginalzytologie     sowie     die     Vaginoskopie     sind     allein     nicht     genau     genug     um     den Decktermin    zu    bestimmen.    Deshalb    gibt    es    noch    die    Progesteronbestimmung    im    Blutserum und   die   Sonographie   mit   denen   der   Tierarzt   den   genauen   Deckzeitpunkt   bestimmen   kann.   Es gibt   derzeit   nur   einen   wirklich   zuverlässigen   Progesterontest   und   die   Sonographie   ist   zwar teuer,   aber   auch   in   der   Lage   den   Decktermin   zu   ermitteln.   Sie   ist   eher   die   Methode   zur   Wahl für die frühe Trächtigkeitsdiagnose, ab dem 23. Tag nach dem Deckakt. WIE SIEHT DIE HITZE EINER HÜNDIN AUS ? Die Schamlippen sind: schlaff und weich bis 10 Tage vor der Läufigkeit prall und anschwellend während der Follikelreifung (ca. 10 Tage ab Läufigkeitsbeginn) zunehmend    teigig    ab    einem    Tag    vor    der    Ovulation    (ca.    ab    dem    11    Tag    und    Beginn    der         Stehhitze) faltig    und    geschrumpelt    während    der    Trächtigkeit    (nach    Ende    der    Läufigkeit    bis    zur         Geburt) Die    Beurteilung    der    Schamlippen    ist    unzuverlässig    und    gibt    nur    grobe    Anhaltspunkte,    weil sie     erstens     nicht     objektiv     messbar     ist     und     zweitens     individuell     von     Hündin     zu     Hündin unterschiedlich ausgeprägt sind. DER LÄUFIGKEITSAUSFLUSS IST: am Anfang der Läufigkeit blutrot gegen   Ende   der   Läufigkeit   fleischwasserähnlich,   versiegend   (man   sollte   immer   auch   die         Rute und die Innenschenkel auf Sekretspuren untersuchen) Es    gibt    starke    individuelle    Schwankungen.    Der    Extremfall    ist    die    Ovulation    ohne    jeglichen Ausfluss (verdeckte Läufigkeit/weiße Hitze).
Beide Hunde hängen nach dem Absteigen aneinander Die Hündin lässt den Rüden aufreiten Der Rüde testet die Bereitwilligkeit
Für   eine   sichere   Empfängnis   ohne   vorheriger   Ermittlung   des   Deckzeitpunktes,   sollte   der   Deckakt   mindestens   ein weiteres Mal vollzogen werden.
DER DULDUNGSREFLEX: die Hündin präsentiert dem Rüden oder einer anderen Hündin ihr Hinterteil und hebt ihre Vulva an bei Nähern eines Artgenossen oder spätestens bei Berührung hebt sie die Rute zur Seite Dieser   Reflex   stellt   sich   bei   einigen   Hündinnen   über   einen   Zeitraum   von   bis   zu   14   Tagen   ein,   (viele   Hündinnen präsentieren    zuerst,    beißen    den    Rüden    dann    aber    bei    Aufreitversuchen    ab)    bei    anderen    Hündinnen    ist    der Duldungsreflex    nur    24    Stunden    zu    beobachten.    Angesichts    der    Tatsache,    dass    der    Konzeptionszeitraum    (der Zeitraum,   in   dem   eine   Empfängnis   möglich   ist)   2   bis   4   Tage   dauert,   ist   die   Beobachtung   des   Duldungsreflexes alleine   kein   zuverlässiges   Zeichen.   Alle   Äußeren   Methoden   können   durch   den   Züchter   angewendet   werden,   sind aber    nur    sehr    grob    und    unpräzise.    Trotzdem    kann    der    erfahrene    Züchter,    dem    seine    Hündin    vertraut    ist,    oft allein damit zurechtkommen. DAS AUFREITEN Befindet    sich    die    Hündin    in    der    Stehzeit,    lässt    sie    Rüden    aufreiten    doch    zuerst    müssen    sich    auch    Hunde “kennenlernen”.   Für   die   Psyche   einer   Hündin   ist   es   nicht   gut,   wenn   der   Rüde   ihr   vorgesetzt   und   sie   womöglich noch    festgehalten    wird,    damit    der    Deckakt    möglichst    schnell    und    sicher    vollzogen    wird.    Der    Rüde    überprüft anhand   von   Schnüffeln   und   Lecken,   ob   die   Hündin   “bereit”   ist.   Er   testet   vorsichtig   mit   Stupsen   seiner   Nase   an ihrem   Körper   sowie   auflegen   der   Vorderpfoten   auf   dem   Hinterteil   an,   ob   sie   ihn   toleriert.   Dabei   hat   er   meist stetig    ihren    Kopf    im    Auge    um    eventuellen    Abbeißattacken    zu    entfliehen.    Er    “plustert”    sich    auf    um    seine Dominanz   und   Männlichkeit   zur   Schau   zu   stellen   und   stößt   dabei   kurze   quietschende   Geräusche   aus,   welche   die Hündin   seine   Absichten   wissen   lassen.   Die   Hündin   stellt   sich   in   Position,   hebt   die   Vulva   an   und   legt   die   Rute   bei Seite.     Meist     schafft     der     Rüde     beim     ersten     Versuch     das     Eindringen     nicht     und     steigt     wieder     ab     um “nachzukontrollieren”.   Die   Hündin   nutzt   diese   Gelegenheit   um   den   Rüden   zum   spielen   zu   animieren,   um   ihm   ein erneutes Aufreiten “schmackhaft” zu machen. DAS HÄNGEN Das   Eindringen   erfolgt   eher   komplikationslos.   Ist   der   Rüde   eingedrungen,   schwillt   bei   ihm   der   “Knoten”   an.   Als Knoten    bezeichnet    man    eine    Vergrößerung    und    Verhärtung    des    hinteren    Penismuskels.    Auch    bei    der    Hündin schwillt   die   Ringmuskulatur   im   inneren   der   Vulva   an.   Beides   dient   dazu,   dass   die   Hunde   “hängen”   bleiben.   Ist der   Rüde   mit   dem   eigentlichen   Deckakt   fertig   muss   er   absteigen.   Ein   unerfahrener   Rüde   schafft   das   Absteigen meist   nicht   alleine   und   der   Züchter   sollte   ihm   helfen,   indem   er   eines   seiner   Hinterbeine   über   das   Hinterteil   der Hündin    hebt,    sodass    sie    “Po    an    Po”    stehen.    Dieses    “Hängen”    ist    für    beide    Hunde    anfänglich    ungewohnt    und deshalb    sollten    sie    gut    festgehalten    werden    damit    sie    nicht    versuchen    sich    auseinander    zu    ziehen.    Einige Hündinnen   versuchen   sich   während   des   Hänges   hinzusetzen.   Dies   muss   auf   jeden   Fall   unterbunden   werden.   Mit ruhigen    Worten    und    Streicheleinheiten    ist    dies    aber    kein    Problem.    Während    des    Hängens    wird    vom    Rüden Sperma     mit     Transportflüssigkeit     in     die     Hündin     gepumpt,     welches     demensprechend     nicht     sofort     wieder herausfließen     kann.     Das     Hängen     kann     sich     von     5     Minuten     bis     zu     einer     Stunde     hinziehen.     Schwillt     die Muskulatur   beider   Hunde   ab,   können   sie   sich   wieder   von   einander   lösen   und   die   große   “Putzerei”   beginnt.   Ein sicheres   Zeichen   dafür,   dass   der   Rüde   gut   abgesamt   hat,   ist   das   “Platschen”   der   Flüssigkeit   nach   dem   Lösen   aus der   Hündin.   Gerade   auf   festen   Böden   sind   dann   größere   nasse   Stellen   zu   erkennen.   Die   Hündin   sollte   nach   dem Deckakt     nicht     zum     pullern     gebracht     werden,     sondern     sich     in     eine     ruhige     und     stressfreie     Umgebung zurückziehen können. DIE LAUTSTÄRKE Es    gibt    Hündinnen,    die    beim    Deckakt    und    beim    Hängen    keinen    Ton    von    sich    geben.    Allerdings    gibt    es    auch Hündinnen,   die   beim   Eindringen   und   erst   recht   beim   Anschwellen   ein   wahres   Schreikonzert   von   sich   geben.   Das ist   von   Hündin   zu   Hündin   unterschiedlich   und   sollte   den   Züchter   und   den   Deckrüdenbesitzer   nicht   erschrecken. Gerade   Hündinnen   die   noch   nie   gedeckt   wurden,   neigen   zu   einer   höheren   Schmerzempfindlichkeit   im   Bereich der Vulva. Mit der Zeit des Hängens beruhigen sie sich jedoch meist wieder.
DEUTSCHER   DALMATINER   VEREIN DEUTSCHER   ZUCHT   BUND